Frühlingsboten auf der Spur - der Waldsauerklee

Unser kleinster Kräuterdetektiv und ich haben einen wunderbar sonnigen Tag genutzt, um Äste für kreative Frühlings-Ideen zu sammeln. Dabei haben zwei meiner Lieblings-Waldpflänzchen unseren Weg gekreuzt: Eine davon war der Waldsauerklee, mit botanischem Namen Oxalis acetosella. Er gehört zur Familie der Sauerkleegewächse.

Der Waldsauerklee hat mich immer schon fasziniert: Er hat einfach etwas Zauberhaftes an sich, besonders, wenn im April/Mai die weißen, purpurfarbig geaderten Blüten aufgehen. Für mich sieht es dann immer nach einer kleinen Elfen-Wiese aus. Der Sauerklee schmeckt erfrischend-säuerlich. Ein paar Blättchen über einen Salat gestreut oder zu anderen Kräutern in einen Topfen (Quark) gerührt, ist er eine feine Abwechslung. Früher wurde er noch viel häufiger in Speisen mitgekocht.

Gut zu wissen: Er enthält reizendes Kaliumhydrogenoxalat und geringe Mengen an Oxalsäure, und gilt deshalb als „leicht giftig“. Wichtig ist einfach, dass sparsam dosiert und nicht in rauen Mengen davon gegessen wird. Bei Menschen mit Nierenproblemen oder Babys und Kleinkinder unter 2 Jahren ist Vorsicht geboten. (Bei Babys sind die Nieren noch nicht vollständig ausgereift, weshalb bspw. auch vom Verzehr von gesalzenen Speisen in diesem Alter abgeraten wird).

Zugutehalten möchte ich ihm an der Stelle noch, dass er ein Vitamin C Spender ist. Weshalb er früher neben dem Giersch auch mehr in der Küche verwendet wurde. Wenn die letzten Äpfelchen im Keller verspeist waren und das Sauerkraut-Fässchen schon leer wurde, suchten die Menschen im Frühling nach Möglichkeiten dem Skorbut zu entgehen. Den gab es nämlich nicht nur auf Schiffen. Auch die Menschen, die in kälteren Gegenden mit langen Wintern lebten, waren davor nicht gefeit. Und wer möchte schon unter juckender Haut oder unter ausfallenden Zähnen leiden…   

Im „Garten der Gesundheit“ (1485) schrieb der Arzt Johann Wonnecke von Kaub, dass der Sauerklee für Menschen mit „heißer Komplexion“ (Cholerikerinnen) hilfreich sei, nicht jedoch für Phlegmatikerinnen und Melancholikerinnen. Somit könnte man davon ausgehen, dass er eine kühlend-befeuchtende Wirkung hat.

Aus verschiedenen Regionen in Deutschland ist auch bekannt, dass damit ein Sauerklee-Salz hergestellt wurde, dass für die Behandlung und Reinigung von Natursteinen, Marmor und der Entfernung von Tinten- und Eisenrostflecken diente.

Nachfolgend stellen wir euch ein wunderschönes Pflanzenbild zum Ausdrucken, Sammeln, Ausmalen und natürlich ein Kräuternest-Rezept als Download zur Verfügung!

Pflanzenbild Sauerklee (332 KB)

Rezept: Grüne Grüße aus der Elfenküche (354 KB)